Die vier Felder des Purpose Diagramms – und warum die Mitte nicht das Ziel ist

Viele hängen sich das Purpose-Diagramm an die Wand – als Zielbild, als Sehnsuchtsort, als Versprechen.
„Irgendwann“, so hoffen viele, „werde ich etwas tun, das ich liebe, worin ich gut bin, was die Welt braucht – und wofür ich bezahlt werde.“

Doch je länger man draufschaut, desto weiter scheint es wegzurücken. Statt Klarheit zu bringen, erzeugt das Bild manchmal das Gegenteil:
Ein Gefühl von Mangel. Von Nicht-genug. Von: „Ich bin nicht on Purpose.“

Wie mit der Liebe – je mehr du sie jagst…

Das ist ein bisschen wie mit der romantischen Liebe:
Je mehr du sie jagst, desto schwieriger wird es, sie zu finden.
Und selbst wenn du sie „hast“, ist sie nicht permanent – sondern dynamisch, wandelbar, herausfordernd.

Das Purpose-Diagramm ist kein Zielplan.
Es ist eine Landkarte. Eine Einladung zur Bewegung.

Die vier Felder des Purpose-Diagramms

Das Diagramm basiert auf vier sich überschneidenden Fragen:

  1. Was liebe ich?
    → deine Begeisterung, deine Sehnsüchte, dein innerer Antrieb

  2. Worin bin ich gut?
    → deine Talente, Fähigkeiten, Erfahrungen

  3. Was braucht die Welt?
    → gesellschaftlicher Beitrag, Relevanz, Wirkung

  4. Wofür werde ich bezahlt?
    → wirtschaftliche Tragfähigkeit, Wert am Markt

Die Schnittmenge dieser vier Kreise ist das, was wir oft „Purpose“ nennen.
Doch: Das Zentrum ist kein Fixpunkt. Es ist ein Zustand, der sich verändern darf – und der sich nur erleben lässt, wenn du in Bewegung bist.

Purpose ist wie Balance – kein Zielort, sondern ein Zustand

Stell dir eine Seiltänzerin vor.
Sie bewegt sich scheinbar mühelos auf dem Drahtseil. Doch Balance ist kein fixer Punkt. Sie ist ständiges Nachjustieren.
Mal leicht, mal schwer. Mal souverän, mal wackelig.

So ist es auch mit Purpose:

  • Es gibt Tage, an denen du klar bist, verbunden, kraftvoll.

  • Und Tage, an denen du zweifelst, suchst, stolperst.

Beides gehört dazu.

Was du stattdessen tun kannst

Purpose entsteht nicht durch Nachdenken allein.
Er zeigt sich im Tun. In der Reflexion. Im Ausprobieren. Im Scheitern. Im Zuhören. Im Wieder-neu-justieren.

Das Purpose-Diagramm kann dir helfen:

  • Standorte zu bestimmen

  • Ungleichgewichte zu erkennen

  • Schritte abzuleiten

Aber es ist kein Erfolgsrezept. Es ist ein Gesprächsanlass. Ein Denkwerkzeug. Eine Möglichkeit, Bewegung in festgefahrene Fragen zu bringen.

Wenn du das nächste Mal auf das Diagramm schaust, dann nicht mit der Frage:
„Wie komme ich endlich in die Mitte?“

Sondern vielleicht mit dieser: „Wie sieht mein nächster kleiner Schritt in Richtung Balance aus?“

Denn Purpose ist kein Pokal. Es ist eine Haltung, eine Praxis, ein Zustand in Bewegung.

Du willst wissen, wie man andere auf ihrer beruflichen Sinnfindung begleitet. Schau dir die Ausbildung zum Purpose Coach an.

Anaïs Bock

Anaïs Bock is a transformational facilitator, speaker, and executive coach who helps top leaders navigate complexity with clarity, courage, and heart. With a background in organisational psychology, she brings rare depth to conversations that matter—whether in the boardroom or around the firepit.

Anaïs is known for her ability to surface what’s unsaid, reframe tension as creative potential, and turn vulnerability into vision. Her work weaves together deep emotional intelligence, strategic insight, and a touch of irreverent humour that invites transformation without theatrics. She has coached and advised executives across industries and countries, with a special affinity for leaders in transition, business mavericks and those carrying family legacies.

As co-founder of Let’s Work Magic, Anaïs designs top team offsites, keynotes, and coaching programs that don’t just inspire—but catalyse lasting change.

Anaïs is also the co-founder of Sinnfinden Academy, a coaching school that trains purpose coaches to support others in discovering and living their unique calling.

https://www.letsworkmagic.com
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