Die vier Felder des Purpose Diagramms – und warum die Mitte nicht das Ziel ist
Viele hängen sich das Purpose-Diagramm an die Wand – als Zielbild, als Sehnsuchtsort, als Versprechen.
„Irgendwann“, so hoffen viele, „werde ich etwas tun, das ich liebe, worin ich gut bin, was die Welt braucht – und wofür ich bezahlt werde.“
Doch je länger man draufschaut, desto weiter scheint es wegzurücken. Statt Klarheit zu bringen, erzeugt das Bild manchmal das Gegenteil:
Ein Gefühl von Mangel. Von Nicht-genug. Von: „Ich bin nicht on Purpose.“
Wie mit der Liebe – je mehr du sie jagst…
Das ist ein bisschen wie mit der romantischen Liebe:
Je mehr du sie jagst, desto schwieriger wird es, sie zu finden.
Und selbst wenn du sie „hast“, ist sie nicht permanent – sondern dynamisch, wandelbar, herausfordernd.
Das Purpose-Diagramm ist kein Zielplan.
Es ist eine Landkarte. Eine Einladung zur Bewegung.
Die vier Felder des Purpose-Diagramms
Das Diagramm basiert auf vier sich überschneidenden Fragen:
Was liebe ich?
→ deine Begeisterung, deine Sehnsüchte, dein innerer AntriebWorin bin ich gut?
→ deine Talente, Fähigkeiten, ErfahrungenWas braucht die Welt?
→ gesellschaftlicher Beitrag, Relevanz, WirkungWofür werde ich bezahlt?
→ wirtschaftliche Tragfähigkeit, Wert am Markt
Die Schnittmenge dieser vier Kreise ist das, was wir oft „Purpose“ nennen.
Doch: Das Zentrum ist kein Fixpunkt. Es ist ein Zustand, der sich verändern darf – und der sich nur erleben lässt, wenn du in Bewegung bist.
Purpose ist wie Balance – kein Zielort, sondern ein Zustand
Stell dir eine Seiltänzerin vor.
Sie bewegt sich scheinbar mühelos auf dem Drahtseil. Doch Balance ist kein fixer Punkt. Sie ist ständiges Nachjustieren.
Mal leicht, mal schwer. Mal souverän, mal wackelig.
So ist es auch mit Purpose:
Es gibt Tage, an denen du klar bist, verbunden, kraftvoll.
Und Tage, an denen du zweifelst, suchst, stolperst.
Beides gehört dazu.
Was du stattdessen tun kannst
Purpose entsteht nicht durch Nachdenken allein.
Er zeigt sich im Tun. In der Reflexion. Im Ausprobieren. Im Scheitern. Im Zuhören. Im Wieder-neu-justieren.
Das Purpose-Diagramm kann dir helfen:
Standorte zu bestimmen
Ungleichgewichte zu erkennen
Schritte abzuleiten
Aber es ist kein Erfolgsrezept. Es ist ein Gesprächsanlass. Ein Denkwerkzeug. Eine Möglichkeit, Bewegung in festgefahrene Fragen zu bringen.
Wenn du das nächste Mal auf das Diagramm schaust, dann nicht mit der Frage:
„Wie komme ich endlich in die Mitte?“
Sondern vielleicht mit dieser: „Wie sieht mein nächster kleiner Schritt in Richtung Balance aus?“
Denn Purpose ist kein Pokal. Es ist eine Haltung, eine Praxis, ein Zustand in Bewegung.
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